Tag Archive: Schuldenfrei

Haushalt 2024 beschlossen

Weniger Umlage aus den Gemeinden – Eintrittspreise bleiben gleich

Ergebnisrechnung stabilisiert: Beim Haushaltsplan wird auch die Vorgeschichte betrachtet. Hier das Defizit, das die beiden Gemeinden Eschenburg und Dietzhölztal über die Verbandsumlage decken.

Das Freizeitbad „Panoramablick“ ist 1973 eröffnet worden und wird vom Zweckverband „Mittelpunktschwimmbad Dietzhölztal“ betrieben. Der Zweckverband ist 1969 gegründet worden, seine Mitglieder sind die Gemeinden Eschenburg und Dietzhölztal.

Wie eine Gemeinde plant und arbeitet auch ein Zweckverband jedes Jahr mit einem „Haushalt“, in dem Ausgaben und Einnahmen geplant werden. Beraten und beschlossen wird das Zahlenwerk von der Verbandsversammlung. Das ist so eine Art „Schwimmbad-Parlament“. Die Verbandsversammlung und der Vorstand bilden die Gremien, die aus Vertretern beider Gemeinden gebildet werden.

Den Entwurf für den Haushalts-Plan für 2024 (hier als PDF) hat der Vorstand am 10.10.2024 festgestellt. Am 31.10.2024 hat Verbandsvorsteher Götz Konrad das Zahlenwerk mit dieser Präsentation vorgestellt (PDF) und in die Beratung eingebracht. Am 26.11.2024 ist die nächste Sitzung der Verbandsversammlung. Wer nun Änderungen wünscht, muss einen Antrag stellen und begründen. Werden keine Änderungen beschlossen, ist der Entwurf als sogenannte Pflichtsatzung zu beschließen und von der Aufsicht zu genehmigen. Für Beschlüsse braucht die Verbandsversammlung laut Satzung des Verbands eine Zweidrittel-Mehrheit der (satzungsmäßigen) Mitglieder.  Bei 11 Mitgliedern, wie sie die Satzung vorsieht, müssen also 8 mitstimmen, damit ein Beschluss gilt.

Beratung des Haushalts

In der Verbandsversammlung am 31.10.2024 kam die Frage auf, ob aus dem Bauprogramm 2024-2029 die Kosten für die Beckensanierung mittlerweile genauer beziffert werden können. Die Beckensanierung wird derzeit so geplant, dass Varianten verglichen und beschlossen werden. Auch ist dieses größte Projekt der kommenden Jahre mit Land und Bund abzustimmen, um mit Hilfe der Förderprogramme diesen wichtigen Schritt gemeinsam unternehmen zu können.

Weniger Umlage aus den Gemeinden: Mit einem Volumen von 1.478.500 € ist der Haushalt beschlossen worden. Geändert wurde lediglich der erwartete Ertrag aus Eintritten (370.000 € wie im Jahresabschluss 2023). 50.000 € mehr Einnahmen verringert die Verbandsumlage der beiden Mitgliedsgemeinden Eschenburg (526.352 €) und Dietzhölztal (294.648 €), die zur Deckung des Deifizits laut Plan 821.000 € gemeinsam aufbringen.

Eintrittspreise bleiben gleich: Die Höhe der Eintrittspreise bleibt unverändert, hat die Verbandsversammlung beschlossen. Erst wenn bei der anstehenden Beckensanierung der Bund sein Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ weiter aussetzt und das Land Hessen kein Schwimmbad-Solidarmodell im „Kommunalen Finanzsausgleich“ (KFA) schafft, wie vor zehn Jahren im Lahn-Dill-Kreis von allen Kommunen gefordert und in Schleswig-Holstein erfolgreich praktiziert, ist eine Erhöhung der Eintrittspreise angesagt.

 

 

 

 

 

 

 

Mit „Sonderposten“ tragen sich Investitionen von selbst

Mit „Sonderposten“ tragen sich Investitionen von selbst

Unsere Sonderposten-Strategie  im Zweckverband „Mittelpunktschwimmbad Dietzhölztal“ führt oft zu Nachfragen geführt, weshalb wir das heute nochmals erklären. Sonderposten haben nichts mit Schnäppchenmarkt zu tun, sondern mit solider Finanzierung. 

Die Gemeinden Eschenburg und Dietzhölztal tragen den Zweckverband „Mittelpunktschwimmbad Dietzhölztal“. Der Betrieb wird über die so genannte Verbands-Umlage getragen, weil ein Schwimmbad fast immer ein „Zuschuss-Betrieb“ ist. Zusammen rd. 850.000 € legen die beiden Gemeinden Eschenburg und Dietzhölztal aktuell drauf, damit die Eintrittspreise so günstig bleiben können.  Für das Jahr 2023 sind dafür 545.000 € von der Gemeinde Eschenburg und 307.000 € von der Gemeinde Dietzhölztal aufzubringen.  Weil diese beiden Gemeinden damit eine Leistung für die gesamte Region erbringen, von denen viele andere eine Nutzen haben, fordern wir seit 2015 einen Bonus für Bäder. Ãœber den Kommunalen Finanzausgleich (KFA) soll das Land Hessen, diese Leistung anrechnen.

Bei den Investitionen haben die beiden Gemeinden seit 2017 direkte Zuweisungen für das Bauprogramm geleistet. Wie bei Zuschüsse und Spenden konnten so die Investitionen finanziert werden mit eigenen Zuweisungen der Mitgliedsgemeinden. Neben diesen Zuweisungen der Mitgliedsgemeinden Eschenburg und Dietzhölztal zur Finanzierung des 500 T€ umfassenden Bauprogrammes 2017-2022 handelt es sich um

In der Ergebnisrechnung der kommenden 25 Jahre wird über die Abschreibung als jährlicher Aufwand der Werteverzehr für die Investitionen dargestellt. Dem kann man aus dem Konto „5460100 Erträge aus der Auflösung von Sonderposten“ etwas entgegensetzen beim Ertrag, wenn die eigenen Zuweisungen, alle Zuschüsse und auch Spenden ertragswirksam über die Nutzungsdauer des Anlagegutes aufgelöst werden. Damit kann man der Abschreibung ein Gegengewicht entgegensetzen. Die Investition trägt sich – bei 100 % eigener Finanzierung – im Ergebnis von selbst. Oder wie wir bei der Spendenaktion „Benefiz fürs Babybecken“ sagen: Jeder € Spende hilft dem Schwimmbad in den nächsten 25 Jahren.

Das kann man im Haushalt ablesen an den Posten Abschreibung 176 T€ und Sonderposten-Auflösung 71 T€. Das sind die Werte vor dem Endspurt dieses Bauprogrammes 2ß17-2022 und vor der Aktion „Benefiz fürs Babybecken“.

Mit unserer Sonderposten-Strategie nähert sich der Ertrag aus Sonderposten-Auflösung immer mehr der dem jährlichen Aufwand der Abschreibung an.

Ergebnisrechnung in die Waage bringen: Mit dem Babybecken babyleicht erklärt

Das Babybecken, das wir weder im Plan noch im Bauprogramm hatten, hat bislang 171.205 € Investitions-Kosten verursacht. Weil wir das Geld weder im Haushalt noch im Bauprogramm eingeplant hatten, sprang der Förderverein ein und sammelt Geld. Aus dem Benefiz fürs Babybecken sind bereits 50.000 Euro vom Förderverein an den Zweckverband überwiesen worden. Die Sammlung geht weiter, um diese Investition auch in der Ergebnis-Rechnung der kommenden Jahre einen „Gewinn“ werden zu lassen.

Wie das in der Ergebnisrechnung geht, zeigen ein paar Folien. Die Investition wird über 25 Jahre abgeschrieben.

Das bedeutet, dass in jedem Jahr ein Bruchteil im Ergebnis „ertragen“ werden muss. Das ist die Abschreibung, die jährlich als Aufwand anliegt.

Bei 150.000 € Investition beträgt die jährliche Abschreibung 6.000 €. Um hierfür als Aufwand etwas in die Waagschale zu werfen, müssten wir die Umlage um 6.000 € erhöhen. Wir haben schon um weniger gestritten. Ider wir müssten den Eintritt um 10 Cent erhöhen. Auch da haben wir schon um weniger gestritten.

Oder wir nutzen „Benefiz für Babybecken“ für eine nachhaltige Finanzierung. Jeder Euro Spende hilft dabei dem Schwimmbad in den nächsten 25 Jahren. So wie die Investition über 25 Jahre als Abschreibung das Ergebnis belastet, können Zuschüsse, Zuweisungen und Spenden über den gleichen Zeitraum als Sonderposten genutzt werden, die mit ihrer jährlichen Auflösung im Ergebnis den Aufwand aufwiegen.

Schulschwimmen und Schuldenfreiheit helfen

Schulschwimmen und Schuldenfreiheit helfen

Der Lahn-Dill-Kreis hat uns für das Schulschwimmen für den Zeitraum September 2021 bis einschl. 04.02.2022 (1.Schuljahr 2021/2022) 21.144 Euro erstattet. Das waren 5.286 Schüler.

Für das Schulschwimmen zahlt der Lahn-Dill-Kreis – auf unsere Initiative hin – seit 2018 pro Teilnehmer 4 €. Während der Corona-Schließung hat der Kreis weitergezahlt, als ob das Schulschwimmen nicht ausgefallen wäre, wofür die Schwimmbadkommunen sehr dankbar sind. Nach dem Doppelhaushalt 2022/2023 werden die Betreiber der verbliebenen acht Schwimmbäder eine Anpassung dieser Kostenerstattung einfordern, die weit unterhalb der Kostendeckung rangiert. Die SHG Schwimmbad (Arbeitsgruppe der HSGB-Kreisversammlung) schlägt ab 2024 eine Anpassung auf 5 € plus Steuer vor.

Ein Darlehen bei der DZ Hyp was am 30.06.2022 mit einer Restschuld von 58.002,72 € und einem Zinssatz von 2,42 % zur Zinsanpassung fällig war, konnte abgelöst werden, da die liquiden Mittel zur Verfügung standen. Auch die letzten beiden Darlehen, die mit zusammengerechnet rd. 40.000 € als letzte Verbindlichkeiten ausstehen, laufen im kommenden Jahr aus. Der Zweckverband ist dann im Jubiläums-Jahr – 1973 ist das Freizeitbad eröffnet worden – schuldenfrei.